Ab jetzt heißt es Homeschooling - aber wie genau läuft das?

Ab jetzt heißt es Homeschooling - aber wie genau läuft das?

Seit Montag ist wieder alles anders bei uns in der Grundschule und unsere Schüler sind zu Hause. Für Kinder, Eltern und Pädagogen ist dieser Lockdown erneut eine Herausforderung. Aber im Gegensatz zum ersten Lockdown, liegt nun bereits einiges an Erfahrung bei allen Beteiligten vor. Eine Mutter der Montessori Grundschule berichtet:

“Nun sind wir also wieder im Homeschooling. Während in der ersten Homeschooling Phase sowohl Lehrer als auch Schüler und Eltern noch relativ ratlos waren, wie Homeschooling gut zu gestalten sei, ist seither viel passiert. Und in dieser zweiten Homeschooling Phase läuft nun alles anders.

Wir haben zu Beginn der Woche einen festen Wochenplan erhalten. Darin verzeichnet sind alle Termine. Der tägliche Morgenkreis und auch Darbietungen sowie Geburtstagsfeiern sind vermerkt – wie in einem richtigen Stundenplan eben. Zusätzlich gibt es für jede Klasse einen digitalen Fragenraum der täglich von 8:00 bis 11:30 von einer Pädagogin besetzt ist und in den die Kinder und natürlich auch Eltern eintreten können, wenn sich im Laufe ihrer Aufgaben Fragen ergeben.
Zusätzlich zum festen Wochenplan mit den vorgegebenen Online Terminen, hat jedes Kind Aufgaben erhalten, die es jeden Tag erledigen kann: z.B. täglich eine Seite im Lies-Mal-Heft, in der Rechenschlange oder im Schreibheft. Zusätzlich habe die Kinder Aufgaben erhalten, die sie sich eigenständig auf die Woche verteilen können. Das fördert die Selbstorganisation und Eigenverantwortung – naja, sagen wir mal je nach Auslegung der Eltern 😉.

Und als Highlight haben auch der Sportlehrer und die Theaterpädagogin Videos für die Kinder aufgenommen, als Alternative zu den wöchentlichen Sportstunden und der bestehenden Theater-AG. So haben die Kinder (und Eltern) eine feste Wochenstruktur, die Möglichkeit zum Austausch mit den Mitschülern und Lehrern und dazwischen immer wieder eigenständige Arbeitseinheiten, die teilweise in den Online-Meetings erklärt, dargeboten und angeleitet wurden. Für Eltern bedeutet das auch, dass sie die Möglichkeit haben, sich anzuhören, wie Pädagogen und Lehrer die Arbeitsinhalte vermitteln. Für jene unter uns, die didaktisch nicht sehr beflissen sind ein echter Vorteil!

Alles in allem klappt das Homeschooling an unserer Montessori-Grundschule wirklich schon ganz toll. Keine Plattformen, die zusammenbrechen, keine falschen Meeting Links, keine fehlenden Informationen – ich bin ganz begeistert! Aber ob das meine Tochter (2. Klasse) auch so sieht?
Ich habe mal Matilda gefragt, wie ihr das Homeschooling gefällt:

In der ersten Klasse war Homeschooling schwieriger als in der 2. Klasse. Weil ich in der ersten Klasse vieles noch nicht so richtig verstanden habe und erst ganz kurz in der Schule war. Außerdem hatten wir noch nicht so viele Zoom Meetings und meine Mama konnte mir vieles nicht so gut erklären. Jetzt haben wir mehr Zoom Meetings mit den Lehrern und das Homeschooling klappt jetzt viel besser. Es ist auch gut, dass ich einen richtigen Wochenplan hier zuhause habe, dann kann ich morgens immer gucken was ich zu tun habe.
Was ich hier zuhause gut finde, ist dass es hier ruhiger ist. Denn in meinem Zimmer ist es viel ruhiger als in der Klasse. Hier zuhause ist auch schön, dass meine Familie hier ist. Aber trotzdem wäre ich lieber in der Klasse, weil ich da meine Freunde und meine Lehrerinnen sehen kann.
Manchmal finde ich es hier zuhause auch besser, weil ich mich in der Schule manchmal mit meinen Freundinnnen streite. Über Zoom kann man sich ja nicht streiten, denn man schämt sich ja, wenn andere Leute zuhören und man sich streitet. Das ist eigentlich ganz gut!”


Monti

 

Monti