Nach den neuesten Corona-Entwicklungen bleibt es wohl vorerst beim Alten für uns – entsprechend: auf in die nächste Runde Homeschooling! Aber man höre und staune: hier ist alles klar, ich bin bereit!

Neben meiner selbst, macht die Not auch meine Kinder erfinderisch: Leo und Carlotta haben die Lerngruppe „Lesen lernen“ gegründet. Leo hat sich nämlich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: meine Schwester muss lesen lernen! Sein altes Leseheft wurde heraus gekramt und so versucht er seit einigen Tagen mit großem Engagement seiner 4-jährigen Schwester das Zusammenfügen einzelner Buchstaben zu einem Wort zu erklären. Ich muss sagen: ich bin beeindruckt! Nicht nur schlägt sich unser Sohn nicht übel, nein – auch ich kann mich zurücklehnen und habe mir dank meines Sohnes ganz neue Freiräume erschaffen.

Mit zunehmenden Homeschooling Tagen wird es zum Kampf Leo zum selbstständigen Arbeiten zu bewegen und jegliche Motivationsversuche und Hilfestellungen werden ignoriert. Also müssen wir neue Wege gehen. In der letzten Woche haben wir erstmals einige App-Empfehlung von Leo‘s Lehrerin ausprobiert und es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass es ganz hervorragend läuft! Es ist schon beeindruckend, mit welcher Intuitivität innerhalb von kürzester Zeit elektronische Geräte wie selbstverständlich bedient werden und die Kinder alles um sich herum vergessen können. Das geht soweit, dass die Ankündigung des Abendbrotes von deutlichen Protesten begleitet wird wenn damit das Ende der digitalen Lernzeit einhergeht! Ach, wenn das Engagement nur immer so groß wäre!

Inzwischen ist auch den letzten unter uns bewusst geworden, wie wichtig es für die Kinder ist, sich nicht nur geistig auszupowern. Entsprechend gehört die Sportstunde bei uns inzwischen zum Standard-Repertoire. Neben Abwechslung im Alltag hat diese auch großen Unterhaltungswert – nicht nur für vorbeilaufende Fußgänger die neugierig durchs Fenster linsen oder unsere Katze, die uns mit Verwunderung dabei beobachtet. Selbst Papa können wir von seinem Homeoffice Arbeitsplatz weglocken und zu sportlichen Höchstleistungen motivieren. Es ist eigentlich wie in der Schule: alle wünschten sich, es wäre jeden Tag Sport!

Das gemeinsame Englischlernen findet nach wie vor großen Anklang. Ob mit Hilfe des Farben Memorys oder beim Fruits and Vegetables Bingospiel. Nur mein Mann wundert sich, wenn von meiner Seite ein Grunzen, Meckern oder Bellen zu hören ist, weil ich kurz vor der Bettruhe auf meinem Tablet noch Farm-Animals für den Englischunterricht am nächsten Vormittag raussuche. Aber was soll man machen – als „Ersatzlehrerin“ ist Kreativität in allerhöchstem Maß gefragt und so bin ich eben immer wieder aufs Neue vielseitig gefordert. Und vielleicht wird es ja doch noch was mit meiner Karriere als Pädagogin?!

Fortsetzung folgt…